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Nazis im Internet
Verfassungsschutz meldet virtuelle Kameradschaft

Wie einer Meldung des Berliner Verfassungsschutzes zu entnehmen ist, wirbt eine nur im WorldWideWeb präsente Kameradschaft von Rechtsextremen online um Mitglieder. 

Der Verfassungsschutz geht davon aus, "dass sich die Mitglieder untereinander nicht kennen und sich ausschließlich virtuell im Netz "treffen". Es besteht kein örtlicher Zusammenhalt. Die Mitglieder haben ihre Wohnsitze vermutlich in ganz Deutschland verstreut. Die neue Qualität dieser Kameradschaft besteht vor allem darin, dass die "klassischen" strukturellen Merkmale einer Kameradschaft auf diesen Zusammenschluss nicht zutreffen. So dient die Online-Kameradschaft zwar durchaus der Vorbereitung von Aktionen und der Verbreitung von rechts- extremistischen Inhalten; aber der für Kameradschaften übliche Treff als "geselliges Beisammensein" entfällt und wird durch den Cyberkontakt ersetzt." Bisher sind laut Angaben der Behörde die Mitglieder der Kameradschaft unbekannt.

Die Nutzung des Internet durch Rechtsextreme ist leider kein Novum. So nutzen Nazis aller Schattierungen das Medium seit Jahren als Plattform zur Verbreitung rechter Agitation und Propaganda. Längst ist die Mobilisierung für rechte Aufmärsche und Konzerte via Internet eine Normalität. Bei dieser Art der Koordination sind auf den entsprechenden Seiten in der Regel Kontakttelefon- nummern angegeben, über welche Interessierte Treffpunkte oder sogenannte Schleusungspunkte erfahren können von denen aus in der Regel an weitere Treffpunkte verwiesen wird. So wird versucht nicht nur mit den Ermittlungsbe- hörden Katz-und-Maus zu spielen, sondern es sollen auch mögliche Proteste und Blockaden durch Antifaschisten und engagierte Bürger erschwert werden.
Der Versuch eine "virtuelle Kameradschaft" im WWW zu etablieren ist neben der zunehmenden Verbreitung kommerzieller Naziseiten in der Tat der Versuch das elektronische Medium stärker zu dominieren und sich eine möglichst schwer einsehbare Infrastruktur zu schaffen.

So wird seit Anfang des Jahres von Hamburg aus der erste kommerzielle Nazi-Provider betrieben. Der bekannte Rechtsextreme Jens Siefert benannte seinen Internet-Service mit dem Namen "Netzpunkt". Er ist darüber hinaus seit Monaten für die Internetauftritte des Lübecker "Bündnis Rechts" und des "Club88"" aus Neumünster verantwortlich. Die Konzessionsinhaberin des "Club88" Christine Dolscheid war jahrelang im sogenannten "Skingirl Freundeskreis Deutschland" organisiert und steht der verbotenen Naziskinheadgruppierung "Blood and Honour" nahe. "Netzpunkt"-Betreiber Siefert unterhält neben seinen Internet-Aktivitäten in seinen Hamburger Firmenräumen das "Nationale Infotelefon Hamburg". Betrachtet man die Homepage von "Netzpunkt, so wirkt sie auf den ersten Blick recht unauffällig: keine rechten Parolen oder Aufrufe. Irritierend wirken allenfalls die zwanghaften Eindeutschungen englischer Begriffe. Anscheinend versucht Siefert mit seinem Auftritt seriöse Werbekunden und Auftraggeber zu ködern, welche nicht wissen wohin die Gewinne des Unternehmen fliessen.

Die vermehrte Nutzung des Internet gerade auch von Neonazis aus dem militanten Spektrum wie Siefert oder auch der Berliner Kameradschaft Germania ist mit rechtlichen Mitteln kaum zu verhindern. In der konspirativen Nutzung des WWW seitens der Rechtsextremen ist vor allem deren Versuch zu erkennen sich untereinander besser zu organisieren.

IS / klick-nach-rechts.de

 


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