Synagogenanschlag
durch Islamische Räte scharf verurteilt:
Ein Verstoss gegen den Koran
Ähnlich scharf wie sich schon gestern Sprecher der
palästinensischen Gemeinde in Deutschland von dem Brandanschlag
distanziert hatten, verurteilte auch ein Sprecher mehrer islamischer
Vereinigungen das Attentat auf die Düsseldorfer Synagoge.
«Wir sind darüber betroffen und erschrocken. Der Koran
verpflichtet alle Muslime Gotteshäuser anderer Religionen zu schützen
und zu achten», so Ghulam Totakhyl, Generalsekretär des Islam-Rates in
Deutschland, am heutigen Freitag. «Wir distanzieren uns von der Tat
gegen eine Glaubensgemeinschaft, mit der wir gut und eng
zusammenarbeiten». Der Islam-Rat ist Dachverband von 38 islamischen
Verbänden in Deutschland.
Die Tat arabischstämmiger Extremisten sei mit
«Bedauern und Abscheu» aufgenommen worden, teilte die palästinensische
Gemeinde in einem Offenen Brief an den Zentralrat der Juden in
Deutschland mit. Der Brandanschlag sei schädlich und primitiv. Die
palästinensische Gemeinde werde gegen Rechtsextremismus kämpfen,
gleichgültig welchen Ursprungs.
Der Präsident des Zentralrats der Juden, Paul Spiegel,
hatte nach der Aufklärung des Brandanschlags auf die Düsseldorfer
Synagoge vor weiterer Gewalt gegen jüdische Einrichtungen gewarnt.
Spiegel sagte, er fürchte, dass die Gefahr für jüdische Einrichtungen
noch größer geworden sei. Es müsse mit einer Bündelung rechtsradikaler
und fanatischer nahöstlicher Kräfte gerechnet werden.
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