Von Karl Pfeifer
Der Ex-"Sieg"-Herausgeber war schon in den neunziger Jahren zwei
Jahre in Haft. Nach Verbüßung einer achtmonatigen Haftstrafe ist der
62-jähriger Vorarlberger Neonazi Anfang Dezember wieder auf freien Fuß
gesetzt worden. Das teilt das Dokumentationsarchiv des Österreichischen
Widerstandes (DÖW) auf seiner Homepage mit.
Der frühere Herausgeber des Neonazi-Blattes "Sieg" und jetzige
Herausgeber der Vierteljahreszeitschrift "Phoenix" war im Jänner des
Vorjahres auf Grund neuerlicher Verstöße gegen das Verbotsgesetz
verurteilt worden.
Der 62-Jährige, der schon in den neunziger Jahren eine zweijährige
Haftstrafe nach dem Verbotsgesetz zu verbüßen hatte, dürfte laut DÖW
alles andere als geläutert sein. Demnach gab er aus der Justizanstalt
Feldkirch Briefe "aus der politischen Gesinnungshaft" heraus, in denen
er "in gewohnter Manier gegen die angeblichen jüdischen oder
zionistischen Weltherrschaftsambitionen" gehetzt habe, heißt es.
Dem Dokumentationsarchiv zufolge kündigte er in einem Schreiben nach
der Entlassung "bedingungslosen Widerstand" gegen die "Globalisierer"
an. Seine Zeitschrift "Phoenix" werde auch in Zukunft eine "geistige
Waffe" darstellen, "die uns für jeden Tag, den wir noch erdulden müssen,
stärkt für den größten und umfassendsten Befreiungskampf in der
Menschheitsgeschichte", zitierte das DÖW. Der 62-Jährige befindet sich
derzeit auf Bewährung auf freiem Fuß.