"Die Arroganz des
Westens":
Wenn das die liberalen
Moslems sind... Von
Karl Pfeifer, Wien
Die Leopoldstädter Grünen und die "Islamische Liga der Kultur" lud uns am 17.10.
ein zu einer Veranstaltung in die Moschee der Islamischen Vereinigung, die unter
dem Titel "Die Arroganz des Westens gegenüber dem Islam" angekündigt wurde.
Die Grüne Abg.z.NR. Ulrike Lunacek, Außenpolitische Sprecherin der
Grünen und Aiman Morad von der Islamischen Liga diskutierten und das
Publikum erhielt auch die Möglichkeit Fragen zu stellen.
Es wurde mir zunehmend klar, dass es sehr wohl ernste Probleme im Umgang
und der Diskussion miteinander gibt. Während die meisten
nichtmoslemischen Teilnehmer sehr behutsam waren, war die moslemische
Seite überempfindlich und zum Teil von Haß gegen Amerika und Israel
getrieben. Damit aber haben sie - ohne es auszusprechen - den Tenor des
Abends gesetzt: Entweder ihr seid für uns oder gegen uns. Ein wirklicher
Meinungsaustausch wird sehr schwierig, wenn die eine Seite beansprucht
allein die Wahrheit zu besitzen und die Gelegenheit wahrnimmt für diese
zu werben, die andere aber nicht absolute Gegenseitigkeit verlangt und
auf diese Bedingungen eingeht. Solidarität mit wirklich diskriminierten
Moslems ist immer angesagt. Aber soll man die Solidarität auch auf
diejenigen ausdehnen, die mit der Gleichberechtigung der Geschlechter
und überhaupt mit der Demokratie nichts anfangen können?
Ulrike Lunacek trug die bekannten Thesen der Grünen (mit Ausnahme
Johannes Voggenhubers, von dem sie sich distanzierte) vor. Sie warnte
vor einer gefährlichen schwarz-weiß Malerei, um dann genau das zu tun.
Selbstverständlich sind auch die Grünen gegen den Terrorismus, dem man
den Nährboden entziehen sollte. Es kam der obligate Hinweis auf die
Tatsache, dass die Taliban von den USA im Kampf gegen die sowjetische
Invasion Afghanistans unterstützt wurde. Laut Lunacek führen die USA
einen Krieg und Krieg sei doch keine Lösung, zumal die Bomben weitere
Zerstörung verursachen und die Zustimmung der Bevölkerung zum
Taliban-Regime ohnehin nicht groß ist. Sie beklagte den militärischen
Einsatz der USA und Großbritanniens, dessen Ziel es ist, die Strukturen
des Taliban-Regimes nachhaltig zu brechen, um der Terroristen habhaft zu
werden. Auch wenn die Talibans nicht international anerkannt sind, so
ist dies ein Krieg. Aiman
Morad begannn seine Ausführungen mit Hinweis auf die PR-Aktivitäten
seiner Moschee und forderte zum "offenen und freien Dialog auf, der weh
tut". Er sagte auch, es gäbe Mängel im Verhalten dem Islam gegenüber,
"Ihr tut uns weh!" Morad
beklagte dann: "Die Muslime sind in der Geiselhaft von denen, die
behaupten, die Täter zu kennen".
Er meinte der Begriff Antisemitismus, der ja
falsch sei, weil ja auch die Araber Semiten wären, könne auch für die
gegen Muslime gerichteten Gefühle passen. Außerdem behaupte man, jede
Kritik an den USA wäre Antiamerikanismus und "Kritik an den USA wäre
nicht zulässig", man wolle sogar in Österreich "den Antiamerikanismus
als Verbrechen" verbieten". Das wäre politisch falsch, wie das
NS-Verbotsgesetz, das er "Wiederbetätigungsgesetz" nannte.
"Wir aber glauben an die Meinungsfreiheit, die nicht durch Gesetz
verboten werden kann. Kritik an den USA und Israel und auch sonstige
Kritik lasse ich mir nicht verbieten." Diese Arroganz des Westens gäbe
es nicht nur gegen Moslems, sondern auch gegen Österreich. "Islamophobie
in Österreich aber ist legal und salonfähig." Die westlichen
Staatsmänner "reden dummes Zeug, das unakzeptabel" ist. Als Beispiel
erwähnte er Präsident Bush jun., der von einem Kreuzzug sprach. Es
folgte ein bekannter Exkurs in die Geschichte und eine erstaunliche
Parallele. Kreuzfahrer waren so etwas wie der Nazismus: "Das, was
Christen damals taten, ist durchaus vergleichbar mit dem was die Nazis
gegen Minderheiten getan haben. Muslime leiden noch heute unter dem
Gedanken an die Kreuzzüge."
Ein grüner Fragesteller meinte Antisemitismus sei nicht tolerierbar,
aber der Haß auf Israel wohl "verständlich".
Ein junger Mann trat im Namen der Leopoldstädter Jungen Generation der
SPÖ auf und erklärte den Anschlag gegen das WTC mit wirtschaftlichen
Argumenten. "Die USA betreiben eine Wirtschaftspolitik auf Kosten der
anderen Völker" und das Geschehen wäre Ausdruck des Konfliktes zwischen
arm und reich, "die USA wird reich auf Kosten der Kinder", das hat mit
dem "System des Kapitalismus" zu tun. Die Religion des Islam ist
friedlich, aber auch was in "Palästina geschehen ist" und die Tatsache
das die "USA das Öl abzapfen" und damit "die Lebensgrundlage der
Bevölkerung entziehen" hat zu dieser Tat geführt.
Plötzlich trat ein Mann mit einem grünen Turban auf und fing an die
Gläubigen laut auf arabisch zum Gebet zu rufen. Was dann von Morad
erklärt wurde. Eine Dame,
die den Iran, Indonesien und Pakistan bereiste, stellte einige kurze
pointierte Fragen zu Nation und Islam. Ihr Eindruck war, dass für viele
Moslems die religiöse Identität über der nationalen Identität steht und
das für Europäer schwer verständlich ist. Sie meinte auch dass der
Unterschied zwischen einem Iraner und Indonesier doch sehr groß wäre,
auch dann wenn beide Moslems sind.
Ein Mann fragte über das Verhältnis von Mann und Frau im Islam und was
der Koran dazu sage und ob denn Trennung des Staates von der Religion
wie bei uns für den Islam akzeptabel ist.
Ich kam dann zu Wort und bemerkte, daß der Islam Fundamentalismus nicht
erst kürzlich entstanden ist, dass die Moslem-Bruderschaft bereits 1928,
also vor der Errichtung des Staates Israel und bevor die Amerikaner die
Ölquellen anzapften in Ägypten gegründet wurde und dass sich diese
Gruppe zu allererst gegen die eigenen Regierungen wandte, das war so im
Königreich, aber auch unter Nasser und kulminierte mit der Ermordung von
Präsident Sadat durch Mitglieder der Moslem-Bruderschaft. Meine darauf
folgende Frage begann ich mit einem Hinweis auf die Fatwa gegen Salman
Rushdie auf Grund seines Buches und ich wandte mich an Aiman Morad mit
der Frage, wenn er und die meisten Moslems diese Terroranschläge, die ja
angeblich im Namen des Korans und der Religion verübt worden sind,
wirklich verurteilen, ob da auch von islamischen Geistlichen eine Fatwa
gegen die Terroristen erlassen wurde.
Ein Teilnehmer an der Diskussion behauptete daraufhin, die Österreicher
wissen überhaupt nichts über den Islam und kennen zu diesem Thema auch
nur das Buch von Rushdie. Diese Unterstellung löste im Publikum Unruhe
und Protest aus. Ein Mann -
vermutlich ein Tunesier - beklagte die Kolonisierung und Ausbeutung der
moslemischen Länder Ende des 19. Jahrhunderts. In allen diesen Ländern
herrschen heute korrupte Diktatoren, die von den Großmächten unterstützt
werden. Der tunesische Präsident - ein General - hätte eine Liste von
Intellektuellen, die mit dem Regime nicht einverstanden und ins Ausland
geflüchtet sind, den USA-Behörden übergeben.
Die Medien spielen seiner Meinung nach eine große Rolle bei der
Aufhetzung der Menschen gegen den Islam, sie verwendeten solche Wörter
wie Fundamentalismus und Radikalismus, was überhaupt nicht zutreffe.
Auch das Wort Jihad wird falsch übersetzt. Wenn es sich überhaupt um
einen Krieg handelt, dann doch nur zur Verteidigung eines moslemischen
Landes. Der Anschlag gegen das WTC sei ein inneres amerikanisches
Problem, und man wisse ja gar nicht wer diese Flugzeuge geführt hat.
Seiner Meinung nach "hat Bin Laden gar nichts damit zu tun. Seine Leute
haben ja auch nicht die technischen Fähigkeiten solche große Flugzeuge
zu führen." Lunacek sprach
sich für die Vorlage rechtsstaatlicher Beweise gegen Bin Laden aus und
forderte einen internationalen Gerichtshof, wie im Fall Jugoslawien und
Ruanda. Sie ortete die Ursachen der fundamentalistischen Strömungen,
darin, dass die Industriestaaten während der letzten 20-30 Jahre den
Entwicklungsländern eine baldige Besserung ihrer Lage versprochen hätten
und diese nicht eingetroffen sei und so eine Perspektivlosigkeit
hauptsächlich bei jungen Leuten herrscht.
Sie hofft auch auf Grund der Ereignisse, dass die USA und die EU ihre
Rolle in der Außenpolitik im Nahen Osten spielen. Die USA hätten sich
nicht genug in die Politik dort eingemischt um eine Friedenslösung zu
erreichen. Um das zu erreichen, sollten sie einen stärkeren Druck auf
Israel üben. Morad bedankte
sich beim Vertreter der Jungen Generation der SPÖ, der ihm aus der Seele
gesprochen habe und hielt wieder eine kleine Rede über all die
Möglichkeiten, die seine Moschee biete, um über den Islam aufzuklären.
In seiner Heimat Damaskus und Syrien sind Christen und Juden
Einheimische [immerhin gab es lange vor den Moslems Juden und Christen
in dieser Gegend und heute gibt es fast keine Juden mehr in Syrien K.P.]
die alle in Frieden miteinander lebten. Im Libanon und Ägypten sei die
Lage nicht so gut, weil es in Libanon sehr viele Religionen und Parteien
gäbe und jeder schon gegen jeden einmal gekämpft habe, aber auch da ist
zum Teil das Ausland schuld an den Konflikten. In Ägypten gibt es
Konflikte mit den Kopten.
Die Fragen beantwortend, sagte Morad, die Szene der jubelnden
Palästinenser sei von CNN gestellt gewesen. Die Palästinenser sind
unterdrückt, ihr Land wurde ihnen weggenommen, und jetzt erhielten sie
dieses Stückchen für Stückchen zurück. Wegen Israel und seiner
aggressiven Politik leiden die Palästinenser mehr als 50 Jahren. Es sind
ja nur Kinder und Jugendliche unter 14 Jahren, die mit Steinen gegen
Polizisten demonstrieren, die aber mit Gummigeschossen zurückschießen.
Auf palästinensischer Seite gäbe es über 1000 Opfer, die meisten davon
Kinder, während es auf israelischer Seite nur 100 gibt. "Die israelische
Polizei schießt mutwillig auf Kinder und die USA stehen dahinter".
"Palästina ist eine offene Wunde der Moslems, die bis heute schmerzt."
Die islamische Religion wird bösartig verleumdet, es ist ein Krieg der
Medien. Er kritisierte, dass die Medien immer von "den moslemischen
Tätern" berichten. Morad vertritt die These "der unbekannten Verbrecher,
die im Westen sitzen. Denn Bin Laden und die Talibans wurden doch von
den USA unterstützt." Auf
meine Frage antwortete er - mich als Ignoranten hinstellend - ich hätte
meine Informationen doch nur aus der ägyptischen Massenpresse, und diese
wäre verlogen. Immerhin herrscht in Ägypten einer der mit 99% der
Stimmen gewählt wurde, da wäre doch auch Präsident Klestil froh gewesen
eine solche Zustimmung zu erhalten. Die Moslem-Bruderschaft sei eine
durchaus friedliche und gemäßigte Vereinigung und Sadat sei nicht von
einem Mitglied der Moslem-Bruderschaft ermordet worden. Eine Fatwa wurde
vom Scheich al Karaduj (Kairo Al Ashar) erlassen, die bestimmt, daß die
Menschen, die an diesen Anschlägen teilgenommen haben, keine Märtyrer,
sondern Verbrecher sind.
Dann folgte ein schäumender Angriff gegen Salman Rushdie, dessen Buch -
so dieser Gegner des NS-Verbotsgesetzes und Befürworter der
Meinungsfreiheit - doch verboten werden solle. Im übrigen wurde diese
Fatwa gegen Rushdie von Chomeini erlassen.
Ermattet von dieser Propaganda verzichteten wir auf das arabische Buffet
und verließen die Moschee.
Es war interessant zu beobachten, wie Aiman Morad am Anfang ruhig und freundlich
sprach, um dann eine lange Propagandarede zu halten. Eine wirkliche Diskussion
kann bei solch einer Begegnung nicht entstehen. Immerhin wäre es interessant zu
erfahren, was in diesen Moscheen in arabischer und türkischer Sprache gepredigt
wird. Die Behauptungen der österreichischen Sicherheitsbehörden, hier gäbe es
keine Fundamentalisten, haben wahrscheinlich nichts mit der Realität zu tun.
Wenn also einige "linke" Diskutanten die Ursachen des Terrorismus lediglich auf
wirtschaftliche und soziale Ursachen reduzieren, dann zeigen sie, dass sie das
Problem des Fundamentalismus überhaupt nicht verstanden haben. Eine Reihe von
islamischen Gemeinden möchten die Regierungssysteme in ihren Heimatländern durch
eine auf der Scharia (islamisches Rechtssystem) basierende islamische
Gesellschaftsordnung ersetzen und sehen dabei den Einsatz von Gewalt
legitimiert. Islamisten gehen davon aus, dass mit den in der Scharia, d.h. im
Koran, in der Sunna (Praxis in der muslimischen Urgemeinde) und den Hadithen
(Taten und Aussprüche des Propheten Mohammed) enthaltenen Bestimmungen eine alle
Lebensbereiche regelnde göttliche Ordnung vorgegeben sei, die es überall zu
verwirklichen gelte. Daher bemühen sich islamische Organisationen zunehmend,
ihren Anhängern auch in Österreich Räume für ein Leben entsprechend der Scharia
zu schaffen. Nach Ansicht
islamistischer Denker sind weder der gescheiterte Kommunismus noch der
angeblich von Dekadenz und Unmoral gekennzeichnete Kapitalismus
geeignet, das Wohlergehen der Menschen zu gewährleisten. Nur die
"islamische Ordnung" bzw. das "islamische System" entspreche aufgrund
ihres göttlichen Ursprungs vollständig der "menschlichen Natur" und
werde daher den im Zerfall befindlichen Kapitalismus als
Gesellschaftssystem notwendigerweise ablösen. Staatliche Herrschaft
komme allein Allah zu und dürfe nicht der Willkür von Menschen
überlassen werden. Eine islamistische Gesellschaftsordnung mit solcher
Grundannahme steht in unauflösbaren Widerspruch zu wesentlichen
Grundsätzen der demokratischen Verfassung, wie dem Gleichheitsgrundsatz,
dem Prinzip der Volkssouveränität, dem Mehrheitsprinzip oder dem Recht
auf Bildung und Ausübung einer parlamentarischen Opposition.
Die Reaktion auf diesen Artikel:
"Eine islamistische
Gesellschaftsordnung" stimmt nicht überein "mit den Grundannahmen der
Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, einer demokratischen Verfassung, dem
Gleichheitsgrundsatz sowie der Unabhängigkeit der Justiz und der Trennung von
Religion und Staat".
Ulrike Lunacek, Abgeordnete der Grünen zum österreichischen Nationalrat und
außenpolitische Sprecherin ihrer Partei
Darf man den Islamismus kritisieren?
Wer über das Problem Islamismus gegen
Demokratie kritisch schreibt, wird des Rassismus geziehen. So ist es auch mir
passiert nur weil ich es wagte über eine Veranstaltung in einer Moschee zu
berichten. Nun erhielt ich von Frau Lunacek einen Brief, der in weiten Teilen,
meine Analyse bestätigt, sie schreibt u.a.:
"Insgesamt stimmt es, dass ich und auch andere nicht-muslimische
Anwesende vor allem zu Beginn behutsam argumentiert haben. Schließlich
waren wir Gäste in der Moschee und ich hatte nach den Anschlägen des 11.
September von einigen islamophoben und rassistischen Außerungen
gegenüber muslimischen MitbürgerInnen in Wien gehört. Einige Aussagen
von Herrn Morad und anderen muslimischen Anwesenden hatten mich
irritiert - auf die wichtigsten ging ich in meinen Wortmeldungen auch
ein und verwehrte mich z.B. gegen die Aussage eines Koranlehrers, die
Attentate gegen das WTC seien ein inneramerikanisches Problem."
Frau Lunacek betont weiters, "dass die Behutsamkeit der ersten Runde
im zweiten Teil einer durchaus kritischen Auseinandersetzung gewichen
ist. Sowohl wurde
die Frage gestellt und kritisiert, warum keine muslimischen Frauen
anwesend waren als auch einzelne Bestimmungen der islamischen Gesetze in
Frage gestellt (etwa warum die Aussagen von Frauen vor Gericht weniger
zählen als die von Männern; oder warum Mädchen und Frauen nicht dasselbe
Erbrecht haben wie Buben und Männer).
Am wichtigsten war jedoch die Frage nach Trennung von Religion und
Staat, auf die Herr Morad erst nach nochmaliger Nachfrage nach der Pause
einging - mit Argumenten, die auch für mich nicht zufriedenstellend
waren (etwa: es sei im Islam nicht nötig, weil es nie Institutionen wie
in der katholischen Kirche gab); oder die Frage nach Unabhängigkeit der
Gesetzgebung und ob er auf dem Boden der Allgemeinen Erklärung der
Menschenrechte aus dem Jahr 1948 stehe. Daraufhin betonte Herr Morad,
das sei nicht nötig, weil der Koran schon alle Menschenrechte beinhalte.
Auf diese Ausführungen hin gab es von mir eine klare Stellungnahme, dass
ich einen großen Unterschied darin sehe, dass bei uns das Völkerrecht
(mit all seinen Schwächen) über nationalem Recht stehe, während für
Herrn Morad und die anderen muslimischen Anwesenden die islamischen
Gesetze über dem Völkerrecht stehen. Ich sagte zum Abschluß, dass ich
dies zwar zur Kenntnis nehmen müsse, es jedoch nicht gut heißen könne.
Auch ich hatte den Eindruck, dass Herr Morad und andere Muslime
teilweise Propagandareden hielten, die nicht zum Dialog geeignet sind.
Dennoch halte ich es für sinnvoll, dass wir Grüne uns der Diskussion
stellen. Dies heißt jedoch nicht, dass ich bzw. wir alle Aussagen von
Andersdenkenden akzeptieren. Ich stimme mit Ihnen zweifellos überein,
dass eine islamistische Gesellschaftsordnung mit den Grundannahmen der
Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, einer demokratischen
Verfassung, dem Gleichheitsgrundsatz sowie der Unabhängigkeit der Justiz
und der Trennung von Religion und Staat nicht übereinstimmt."
Macht es dann einen Sinn mit Menschen zu diskutieren, die eine
islamistische Gesellschaftsordnung anstreben?
Es ist modisch, einen Dialog zwischen den führenden Persönlichkeiten des
Islams und den Intellektuellen bzw. zwischen den Religionen zu fordern.
Doch ein solcher Dialog bleibt meistens unverbindlich höflich und bringt
keine wirklichen Änderungen der Lage oder gar eine Lösung der
anstehenden Probleme.
Natürlich ist jeder vernünftige und gutwillige Mensch der Meinung, dass
ein Krieg oder gar der Einsatz von Atombomben nicht wünschenswert ist,
dass die Umwelt bewahrt werden soll und dass gewisse ethische Gesetze
als Grundnormen der Gesellschaft akzeptiert werden. Doch diese Fragen,
bzw. die Antworten auf diese Fragen werden unabhängig von den Religionen
gegeben, die haben nichts mit dem Glauben oder Unglauben zu tun. Doch
die Thesen eines Glaubens, die grundlegenden Dogmen, Prinzipien und
Lehren kann man nicht mit rationalen Argumenten erschüttern. Tatsache
ist, dass sich gewalttätige Islamisten auf den Koran berufen und diese
Argumentation nicht mit einer Art Aufklärung aus der Welt geschafft
werden kann. Von Karl
Pfeifer
Nazis und Islamisten:
Neue Allianzen?
Djihadismus und Nazismus funktionieren ähnlich:
Ein wahnhafter Reflex setzt Juden und kapitalistische Moderne gleich"
Die Arroganz des Westens":
Wenn das die
Liberalen Moslems sind...
Gegen Israel und Juden
Mit Odin und Allah
Der Terror in Amerika als Elixier für
NS-Gewaltphantasien:
Nazis faseln
vom III. Weltkrieg und vom IV. Reich
Anti-amerikanische Propaganda, Antisemitismus
und Rassismus:
Jubel von Rechts
Strafanzeige gegen Horst Mahler:
Deutsche Nazi-Fundamentalisten jubeln zum Terror in Amerika
Wie deutsche Nazis den Terror gegen die USA feiern:
Unverhohlener Antisemitismus
hagalil.com / 05-11-2001 |