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Judentum und Israel
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Juden raus aus Palästina

Von Karl Pfeifer

Viele Österreicher glauben, ihr Land könne zum Frieden zwischen Israel und den Palästinensern einen Beitrag leisten. Doch wer das glaubt, sollte in die den Koalitionsparteien nahe stehenden Wiener Wochenzeitung "Zur Zeit" Nr.11/02 schauen. 

Da veröffentlicht ein Richard Melisch einen Artikel unter dem Titel "Matt in zwei Zügen / Der Nahostkonflikt ist im Sinne der Araber entschieden".

Er behauptet, Israel könne mit "Atomraketen auf fünf oder sechs arabische Hauptstädte" feuern, doch das würde wenig nützen, denn "in wenigen Jahren hätten die Araber demographisch wieder aufgeholt. Einen solchen atomaren Holocaust an seinen Nachbarn würde Israel und freilich auch das Weltjudentum weder politisch noch moralisch überstehen."

Weiter Melisch: "In einer neuen Periode friedlicher und gleichberechtigter Nachbarschaft wäre kein Raum mehr für ein Volk, das sich aufgrund seiner selbst proklamierten Auserwähltheit besondere Vorrechte anmaßt. Diese nötige Selbstbescheidung könnte für einen sehr hohen Anteil von Israelis Grund für eine Abwanderung sein."

Außerdem meint er, "Entscheidungsträger des israelischen Staates" versuchten "den Zionistenstaat als assoziierten Staat in die EU hinüberzuretten."

Bemerkenswert auch der letzte Absatz des Melisch-Artikels der nichts mit der Realität Israels zu tun hat, aber gut widerspiegelt, was sich Antisemiten wünschen, nämlich die Vernichtung Israels : "Aufgrund der Tatsache, daß fast alle Israelis im Besitz von mindestens zwei Pässen sind, dürfte die Bereitschaft zu einem neuen Exodus, diesmal in umgekehrter Richtung, kein großes Problem bedeuten. Wahrscheinlich bliebe dann nur der Anteil der jüdischen Bevölkerung in Israel zurück, der schon während der vergangenen 2000 Jahre aufgrund seiner religiösen und politischen Toleranz immer schon bereit gewesen ist, in Frieden und gegenseitiger Achtung mit seinen islamischen und christlichen Nachbarn in einem nun wirklich Heiligen Land zusammenzuleben."

Wie verlogen diese Behauptung ist, kann man ermessen, wenn man bedenkt, dass die Mehrheit der israelischen Juden aus arabischen Ländern durch Pogrome und Verfolgung vertrieben worden sind. Aber abgesehen davon, können zum Beispiel Juden, die aus Österreich infolge des Anschlusses vertrieben wurden die österreichische Staatsbürgerschaft wieder erlangen, für ihre Kinder und Enkel jedoch gilt dies nicht.

In Israel ist ein jüdisch-israelisches Volk mit eigener Kultur und mit der Belebung der hebräischen Sprache entstanden. Melisch und seinesgleichen leugnen die Existenz dieser Tatsachen und wünschen sich ein im Prinzip judenfreies Palästina.

Schrien die Antisemiten in Österreich vor 1938 "Juden nach Palästina", so schreien sie heute "Juden raus aus Palästina". Diesbezüglich gibt es keinen großen Unterschied zwischen Rechtsextremisten und Linksextremisten.

 hagalil.com / 21-03-2002

 


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